Nach unserer Alaska Kreuzfahrt, dem Roadtrip von Seattle nach San Francisco und den ereignisreichen Tagen im Yosemite National Park ist Mammoth Lakes unser nächstes Ziel. Hier haben wir ein paar Tage zum Ausspannen eingeplant. Dafür hätten wir uns kein besseres Fleckchen aussuchen können. Der Wintersport-Ort befindet sich gerade in der Schwebe: Die Sommersaison ist vorbei und man wartet auf den ersten Schnee
Blockhütten, deutsche Bäckereien und Hotels mit den Namen Edelweiss, Innsbruck und Alpenhof erinnern uns ein bisschen an Zuhause.
Unser erster Ausflug führt uns zum Mono Lake. Wenn man den Yosemite National Park über die Tioga Road (Highway 120) verlässt, hat man auf der rechten Seite in der Nähe eines Restaurants eine tolle Sicht auf den Salzsee.
Eine Stichstraße die vom Highway 395 abführt, bringt uns zu einem Parkplatz an der Südseite des Sees. Das Einzugsgebiet des Mono Lakes versorgt die Stadt Los Angeles mit Trinkwasser. Dadurch ist der Wasserspiegel stark gesunken und Kalktuff-Formationen wurden sichtbar. Ein kurzer Rundweg führt durch den Kalktuff ans Ufer und zurück. Genug Zeit zum Fotografieren einplanen und am Besten den Sonnenuntergang und das tolle Farbenspiel genießen.
60 km nördlich von Mammoth Lakes findet man die Geisterstadt Bodie. Man folgt dem Highway 395 und biegt dann rechts in Richtung Bodie State Historic Park ab. Der letzte Teil der Stichstraße ist nicht asphaltiert und die Reifen unseres Mietwagens werden auf eine harte Probe gestellt. Der Eintritt kostet $5 pro Person. Für weitere $3 erhält man eine Karte auf der ein Rundgang mit Informationen zu den einzelnen Häusern eingezeichnet ist. Das ist gut investiertes Geld und das Infoblatt gibt es auch in deutscher Sprache.
In der alten Goldgräbersiedlung lebten zwischen 1860 und 1930 zu Spitzenzeiten 10.000 Menschen. Nach einem großen Feuer ist nur noch ein Teil der Stadt vorhanden. Bodie ist dennoch die besterhaltenste Geisterstadt der USA
Bei knapp 30 Grad laufen wir in gut zwei Stunden den Rundweg ab. Auf die angebotene kostenlose Tour mit einem Ranger verzichten wir dann aber. Dank der am Eingang erhaltenen Erläuterungen kennen wir jetzt die Bewohner und Hintergründe zu jedem Haus und haben auch einen guten Eindruck davon bekommen, was sich für ein verruchtes Leben in Bodie abgespielt haben muss. „Goodbye God, I’m going to Bodie!“ schrieb ein Mädchen, als sie nach Bodie umziehen musste. Hier eine Fotogalerie
Am nächsten Tag erkunden wir das Gelände rund um Mammoth Lakes. Zunächst fahren wir zum Devils Postpile National Monument. Das Highlight hier sind die 20 Meter hohen Basaltsäulen, die man vom Parkplatz aus in einer kurzen Wanderung erreicht. Naja, kein absolutes Muss, aber sehenswert. Der Park ist wegen der hohen Lage nur von Juni bis Oktober zugänglich. Eigentlich dürfen hier nur Shuttelbusse fahren, da aber zu Saisonende nicht viel los ist, sind auch private Fahrzeuge erlaubt.
Ganz in der Nähe befindet sich der Minaret Vista Aussichtspunkt auf 9.300 Fuß (2.800 Meter) – der höchste Aussichtspunkt dieser Gegend.
Wie der Name schon sagt, gibt es um Mammoth Lakes viele Seen. In einer kleinen Rundtour fahren wir einige davon ab. Sie sind ruhig und idyllisch gelegen und wunderbar zum Spaziergehen geeignet. Perfekt um nach dem langen Roadtrip mal ein bisschen zu verschnaufen.
Wir beginnen mit den Twin Lakes:
Der größte See um Mammoth Lakes ist der Lake Mary.
Am Lake Mamie fanden gerade Dreharbeiten statt.
Und zuletzt der Horseshoe Lake:
Damit endet unsere Zeit in Mammoth Lakes.
Wir machen uns auf den Weg in das 200 Meilen entfernte Tal des Todes, halten zum Abschluss aber nochmal kurz am glasklaren Convict Lake.
Über die 190 fahren wir von Westen in den Death Valley National Park.
Es ist unser zweiter Besuch im Death Valley National Park. Den Parkeintritt bezahlt man an einem der Automaten, die an den Einfahrten stehen. Alle Hauptstraßen sind asphaltiert. Unbedingt Wasser mitnehmen, es gibt nur wenige Einkaufsmöglichkeiten.
2013 haben wir uns Dante’s View, Zabriskie Point, Artist’s Drive, Badwater und die Geisterstadt Rhyolite kurz vor Beatty angeschaut. Diesmal starten wir mit dem Mosaic Canyon, wo es nach einem kleinen Spaziergang in die Schlucht Marmor zu bewundern gibt. Die 3 km lange Zufahrt ist eine Schotterpiste.
In Stovepipe Wells gibt es zwei gute Souvenirshops und einen Einkaufsladen.
Ganz in der Nähe befinden sich die Mesquite Flat Dunes, zu denen man auch spazieren kann.
Dann geht langsam die Sonne unter und wir fahren Richtung Beatty zu unserem Hotel. Dabei überqueren wir auch die Grenze nach Nevada und ein lebensmüder Kojote zwingt uns zur Vollbremsung.
In Beatty angekommen, verschlägt es uns in den Sourdough Saloon, der weit über Beattys Grenzen hinaus bekannt ist. Die Autobauer testen ihre neuen Fahrzeuge in der extremen Hitze des Death Valleys. Die Entwickler und Testfahrer wohnen dann in Beatty und kehren natürlich im einzigen Saloon ein. Es wurde zur Tradition, bei jedem Besuch ein Andenken zu hinterlassen. So ist die Kneipe mit Felgen, Lenkrädern, Stoßstangen und mit unzähligen beschrifteten Dollarnoten verziert.
Die Pizza im Sourdough Saloon ist kein Geschmackserlebnis. Da ist man mit dem Chilli con Carne nebenan im Happy Burro oder einem Sandwich im KC’s Outpost besser bedient.
Von Beatty aus fahren wir wieder in den National Park und steuern Scotty’s Castle – eine Oase in der Wüste – an. Im Besucherzentrum und Museum erfährt man die Geschichte der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem Betrüger Scott und dem Millionär Johnson, der sich aus gesundheitlichen Gründen im trockenen Death Valley niedergelassen hat. Es werden auch geführte Touren durch das „Schloss“ angeboten.
Unseren nächsten Halt machen wir beim Ubehebe Krater, der mit einem Durchmesser von einem Kilometer und einer Tiefe von 200 Metern wirklich gewaltig ist. Man kann am Kraterrand entlanglaufen und in den Krater hinabzusteigen, was aber nicht zu unterschätzen ist. Ausreichend Wasser mitnehmen!
Durch den Salt Creek führt ein kurzer Rundgang auf einem Holzsteg. Im Sommer und Herbst liegt der Zufluss trocken. Den nur hier lebenden Salt Creek Pupfish bekommen wir nicht zu Gesicht.
Über die State Route 190 verlassen wir Death Valley in Richtung Las Vegas. Nach der vielen Natur freuen wir uns jetzt auf das bunte Treiben in Sin City.
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Es hat mir wieder sehr gut gefallen und die „Lesereise“ war einfach toll“ Ein extra „super“ gibt’s für die Fotos vom Mono Lake
Sehr schöner Bericht mit grandiosen Fotos!
Danke! 🙂
Hey,
toller Blog! Wenn ihr nochmals in Mammoth Lakes sein solltet, empfehle ich euch noch den Lake George zu besuchen. Am besten früh morgens, dann spiegeln sich die Berge schön im Wasser! Lake George ist mein absoluter lieblings See!
Viele Grüße Johannes
Hallo Johannes,
vielen Dank für den Tipp! Ich habe gerade sehr schöne Fotos vom Lake George gesehen; sieht wirklich toll aus. Wir waren ja schon ganz in der Nähe. Super, jetzt muss ich da nochmal hin. 😉
Viele Grüße, Anja
Euer Bericht hat richtig Spaß gemacht, wir schauen uns alles im kommenden Sommer an. Vielen Dank für die schönen Bilder.
Hi Anja,
wir planen eine ähnliche Route in diesen Sommer und sind noch am planen, was man reel alles schaffen kann. Wie lange habt ihr denn für die gesamte Tour von Seattle nach Las Vegas mit Zwischenstopps gebraucht? Bzw wie lange hättet ihr gebraucht, wenn ihr längere Ruheaufenthalte weg gelassen hättet?
Vielen Dank schon mal,
Anja 😉
Hallo Anja, ich hab mal nachgeschaut, wir sind am 20. September in Seattle angekommen und haben am 12. Oktober Las Vegas erreicht. Es ist nach so langer Zeit echt schwer zu sagen, wo wir hätten einsparen können. Wir waren recht lange in Seattle, Portland, San Francisco und auch in Mammoth Lakes hätte weniger Zeit gereicht. Also wahrscheinlich kann man es auch in 14 Tagen schaffen. Ich hoffe, das hilft ein bisschen weiter. Habt eine tolle Reise! Liebe Grüsse, Anja