Nach der Premieren-Kreuzfahrt der Norwegian Escape in Hamburg und unserem kleinen Roadtrip durch Südengland gehen wir in Southampton erneut an Bord des neuesten Schiffes der NCL Flotte. In 10 Seetagen wird uns die Norwegian Escape nach Miami bringen. Ja, 10 (!) Seetage, das heißt kein Land, keine Ausflüge, nur wir und das Schiff – na gut und noch rund 4000 andere Gäste an Bord. Hier kommt mein Bericht über 10 Tage Transatlantik-Kreuzfahrt auf der Norwegian Escape von A wie An Bord bis Z wie Zeit zu gehen. Leinen los:
An Bord
Wir hatten traumhaftes Wetter auf unserem Südengland-Roadtrip aber am letzten Tag in Southampton bekommen wir die volle Dröhnung britisches Schmuddelwetter – es gießt in Strömen. Da wächst die Vorfreude auf Miami! Der Check-In verläuft superschnell und bald schon sind wir wieder an Bord. Hallo Escape! Wir suchen unsere Kabine auf Deck 13. Dort wartet auf uns als „Wiederholungstäter“ ein Willkommensgruß: Godiva Pralinen, ein Obstkorb, mit Schokolade überzogene Erdbeeren und eine Flasche Sekt. Der perfekte Start! Wir schauen noch zu, wie sich der Ozeanriese aus dem Hafen in Southampton schiebt und winken ein letztes Mal dem Land, das jetzt 10 Tage nicht in Sicht ist.
Balkonkabine
Unsere Balkonkabine ist eigentlich eine Minisuite. Beide unterscheiden sich aber kaum: Die Minisuite ist ein bisschen länger und das Badezimmer ist größer und schöner mit Doppelwaschbecken und Regendusche. Weil der Reisepreis zwischenzeitlich gesunken ist, haben wir ein Upgrade bekommen. Die Kabine ist edel in Brauntönen gehalten. Hier fühlen wir uns schnell wohl.
Cagney’s Steakhouse
Ein Muss auf jeder NCL Kreuzfahrt ist für uns der Besuch im Cagney’s Steakhouse und so genießen wir mitten auf dem Atlantik ein wunderbar zartes Rinderfilet. Zuvor gibt es einen Shrimp-Cocktail und Ziegenkäse mit roter Beete. Ein kleiner bitterer Beigeschmack kommt auf, weil es den Restaurantbesuch nicht mehr zum Pauschalpreis von $30 gibt, sondern jetzt à la carte bestellt werden muss.
Dinnershow
Neben den kostenfreien Shows im Theater gönnen wir uns für $30 Aufpreis die Dinnershow „For the Record – The Brat Pack“. Man genießt ein 3-Gänge-Menü während um einen herum ein einstündiges Musical aufgeführt wird. Mir war die Organisation etwas zu hektisch, aber das spielt sich vielleicht noch ein. Kleiner Tipp: Beim nächsten Mal würde ich die besseren Plätze für $5 mehr buchen, dann muss man nicht im Dunklen essen und ist wirklich mitten im Geschehen – unsere Plätze waren zu weit am Rand.
Entspannung pur
Ich bin kein Badeurlaub-Typ. Mal einen Tag am Pool entspannen geht schon in Ordnung, aber spätestens am zweiten Tag muss ich raus, Land und Leute kennenlernen. Da sind 10 Tage auf See für mich schon eine kleine Therapie. 🙂 Aber es gibt ja immerhin ein riesiges Kreuzfahrtschiff zu entdecken. Auf dem Balkon ein Buch lesen, über das Schiff schlendern und im Whirlpool entspannen, ist absolut erholsam und genau das Richtige vor unserem vollgepackten Florida-Roadtrip.
Freestyle Cruising
So lautet das Konzept von Norwegian Cruise Line. Das bedeutet keine feste Kleiderordnung und keine feste Essenzeiten. Jeder kann sich seinen Tag so gestalten, wie er es gerne mag. I like!
Glowparty
Das Wetter auf unserer Transatlantik-Kreuzfahrt wird von Tag zu Tag besser. Ab der Hälfte füllen sich auch langsam die Pooldecks und der Spice H2O Bereich wird abends zum Dancefloor umfunktioniert. Eine Glowparty unter freiem Himmel auf hoher See lässt uns eine Vorstellung davon bekommen, wieviel Spaß dieses Schiff in lauen Karibiknächten machen wird.
Halloween
Wir feiern Halloween an Bord und können jede Menge phantasievolle Kostüme bewundern. Es gibt Süßigkeiten, Gruselfilme im Theater, eine riesige Party im Atrium und sogar ein Geisterhaus. Spooooooooky!
Internet
Teuer und schlecht! Da wir auch von unterwegs aus arbeiten müssen, haben wir eine Flatrate für $30 pro Tag gekauft. Klar, dass es bei einer Atlantiküberquerung auch mal nicht so gut oder langsam ist, aber es funktionierte oft überhaupt nicht und so hält uns das Thema die komplette Kreuzfahrt immer wieder auf Trab.
Jacuzzis
Die beheizten Außenwhirlpools werden schnell unsere Freunde. Hier kann man es auch an den kalten Tagen zu Beginn der Kreuzfahrt gut aushalten. Unsere Favoriten sind die etwas versteckten Pools auf Deck 19 und die im Spice H2O Bereich, der den Erwachsenen vorbehalten ist.
Klettergarten
Die Norwegian Escape hat ihren eigenen Hochseilgarten. Mutig absolviere ich alle drei Etagen und sause an den Ziplines über und außerhalb des Schiffes entlang. Auch auf die Planke, die 2,5 Meter aus dem Schiff herausragt habe ich mich getraut. Ich werde mit einer einmaligen Sicht belohnt! Ein unglaubliches Gefühl!
Langeweile
Man sollte wohl meinen, dass einem bei 10 Tagen Transatlantik auch mal etwas langweilig wird. Ich habe vorgesorgt und etliche Bücher auf mein IPad geladen, lese aber nur einen Bruchteil davon. Dieses Schiff ist riesig und voller Möglichkeiten. Die schöne Waterfront, der 678 Ocean Place, Fitness, Minigolf, Hochseilgarten, Wasserrutschen, Shows und Pools. Selbst auf 10 Seetagen kommt keine Langeweile auf.
Margaritaville
Das Jimmy Buffett’s Margaritaville at Sea finde ich richtig toll! In dem halboffenen Restaurant auf dem Außendeck kann man bei der Zubereitung der leckeren Hamburger zuschauen und sie dann mit Seesicht genießen. Wir konnten uns mit Key Lime Pie schon einmal auf unsere einmonatige Florida-Rundreise einstimmen. Verrückt: Nur eine Woche später sitzen wir im „echten“ Margaritaville in Key West.
Norwegian Escape
Das Schiff selbst habe ich schon in meinem Beitrag zur Premieren-Kreuzfahrt ausführlich vorgestellt. Hier findet ihr den Bericht. Auch nach 10 Seetagen hat sich daran nichts geändert. Nach wie vor gefällt mir das geschmackvolle Innendesign der schwimmenden Kleinstadt mit ihrem riesigen Angebot.
O’Sheehans
Das O’Sheehans ist das 24-Stunden-Restaurant auf der Escape und erinnert an ein irisches Pub. Hier hat es uns hinverschlagen, wenn wir mal wieder etwas zu lange geschlafen haben, denn bis 11 Uhr bekommt man noch Frühstück. Oder aber wir hatten einfach Appetit auf ein leckeres Hot Dog!
Ping Pong, Minigolf und Shuffleboard
Dazu kommen wir bei „normalen“ Kreuzfahrten eher selten: Tischtennis, Minigolf und ein nettes Pärchen erklärt uns die Shuffleboard-Regeln. Was soll ich sagen, ich bin ein Naturtalent! 😉
Quatschköpfe
Die gibt es im positiven Sinne im Headliners Comedy Club. Hier lachen wir an mehreren Abenden herzhaft, obwohl die Comedians alle englisch sprechen und einige Witze wohl nur für Muttersprachler wirklich zu verstehen sind.
Ruhige Ecken
Mein Lieblingsplatz auf dem Schiff ist immer mein Balkon! Generell mag ich es lieber ruhig und so kommt es, dass die Escape und ich am Anfang nicht so recht warm miteinander werden. Denn hier wurde jeder Platz für Bars und Restaurants genutzt. Es gibt keinen Ort, wo man einfach nur sitzen und die Sicht genießen kann. Dazu kommt, dass das Atrium für Programme und Parties genutzt wird und es dort oft laut zugeht. Vergeblich suche ich die freie Sicht nach vorn. Nur oben auf Deck 19 oder bei einem Besuch im kostenpflichtigen Spa-Bereich kann man nach vorn blicken. Mit dem wärmeren Wetter zeigen sich die schönen Plätze. An der Waterfront auf Deck 8 sitzen die Leute gemütlich in den Lounges und genießen die ersten Sonnenstrahlen. Die Escape ist definitiv ein Schiff für warme Gefilde. Mit dem Spice H2O gibt es übrigens einen Poolbereich nur für Erwachsene, das gefällt mir gut.
Shows
Die Shows sind wie immer erstklassig! After Midnight ist eine Mischung aus Jazz und Tanz mit fabelhaften Sängern und Tänzern. Beim Musical Million Dollar Quartet treffen sich Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Elvis Presley zu einer legendären Jam-Session. Klar, dass man bei 10 Tagen nicht jeden Abend eine Broadway-Aufführung erwarten kann. Lustig ging es bei einer Hypnose-Show zu. Neu war für mich, dass Plätze für die Shows reserviert werden müssen. Dadurch geht natürlich ein bisschen Freestyle Cruising Feeling verloren.
Tenors of Rock
Ein ganz besonderes Highlight sind die Auftritte der britischen Band Tenors of Rock.
Unendliche Weite
10 Tage lang nur Meer, das sich immer von einer anderen Seite zeigt: mal stürmisch, mal grau und manchmal auch mit Regenbogen!
Verwöhnt
Das werden wir auf der Escape sehr: Schokolade auf dem Kopfkissen, lustige Handtuch-Tierchen und überall superfreundliche Mitarbeiter. Die Crew war wirklich toll und so gibt es zum Abschied Standing Ovations!
Wasserrutschen
Das macht Spaß! Drei verschiedene Wasserrutschen gibt es auf der Escape; eine davon sogar mit Reifen. Die Free Fall Rutsche – die schnellste Wasserrutsche auf See – war leider die komplette Kreuzfahrt über gesperrt.
Und so sieht das Ganze dann in Aktion aus:
X Tage auf See
Wir wussten ein bisschen was auf uns zukommt. Schon 2013 haben wir in 5 Seetagen von Italien nach Brasilien den Atlantik überquert. Ob da ein Schiffskoller aufkommt, hängt wohl auch davon ab, wie viel das Schiff zu bieten hat. Hier auf der Escape haben wir am Ende eher das Gefühl, dass uns die Zeit davonläuft. 10 Tage haben z.B. nicht gereicht, um jedes Restaurant zu testen. Und ich habe auch viel weniger Zeit auf meinem Balkon verbracht, als ich es mir eigentlich vorgestellt habe.
Yummy
Das Essen ist echt gut. Da gibt es – leider 😉 – nichts, was nicht schmeckt. Die Auswahl an Speisen und besonderen Locations ist riesig: der Burger im Margaritaville, Eggs Benedict mit Blick auf den tosenden Ozean, einen leckeren Salat im gemütlichen Buffettrestaurant, Frühstück in einem schicken Bedienrestaurant, eine Omlette-Station, Crêpes und Pasta die vor den Augen frisch zubereitet werden, der Bake Shop mit leckeren Cupcakes und Macarons… Gut, dass ich eine Atlantiklänge von meiner Waage getrennt bin.
Zeit zu gehen
Die After-Cruise-Depression hält sich in Grenzen, schließlich kommen wir in MIAMI an und werden einen Monat durch Florida reisen. Da kann man einfach nicht traurig sein. Die Escape macht sich schick für ihre Taufe und auf einer Wassertaxi-Fahrt am nächsten Tag sehen wir uns noch einmal. Byebye Escape, vielleicht fahren wir mal zusammen in die Karibik, wo du deine ganzen Möglichkeiten entfaltest!
Danke fürs Lesen. Ich freue mich über Kommentare und wenn ihr Lust habt, klickt doch auf meiner Facebook-Seite auf „Gefällt mir“ und folgt mir auf Instagram. Wenn ihr lieber per E-Mail über neue Beiträge informiert werden wollt, könnt ihr unter „Neue Beiträge abonnieren“ (rechts oben) eure Mailadresse eintragen.