Von Orosai im Osten Sardiniens kommend, erreichen wir die Costa Rei. Die Straße hinab in den Süden führt vorbei an wunderbaren Stränden, wie die Spiaggia di Marina di San Pietro und Spiaggia di Cala Sinzias.
Die SP18 wird zu einer Bergstraße mit traumhaften Aussichten auf die Küste. Am Strand Simius endet unsere Tour und wir haben unser Ziel erreicht. Der Ferienort Villasimius wird für die nächste Woche unser Zuhause sein. Wir beziehen unser Ferienhäuschen, das direkt am Meer liegt.
Villasimius und Capo Cabonara
Am ersten Tag erkunden wir die nähere Umgebung. Zunächst einmal zieht es uns an den Hafen von Villasimius, wo wir eine leckere Pizza mit Blick auf die Boote genießen.
Das Capo Carbonara ist die südöstliche Spitze Sardiniens. Am Strand Porto Giunco herrscht schon weitaus mehr Betrieb als im Norden und Osten der Insel. Wunderbarer feiner Sandstrand und glasklares, türkisfarbenes Wasser bilden einen absoluten Traumstrand mit Blick auf den Torre di Porto Giunco. Im See hinter dem Strand kann man Flamingos sehen.
Über unbefestigte Straßen fahren wir weiter bis zur Bucht Cala Burroni. Von hieraus haben wir einen guten Blick auf den Leuchtturm der Insel Cávoli und können ein bisschen spazieren gehen. Das gesamte Gebiet gehört zum Meeresschutzgebiet Area Marina Protetta Capo Carbonara.
Anschließend fahren wir zurück nach Villasimius und schlendern über die Via Umberto I, die Flanierstraße mit Restaurants, Cafès und Geschäften. Die Geschäfte haben in der Zeit von 13 bis 16 Uhr geschlossen. Abends jedoch erweckt die Straße zum Leben, die Leute schlendern umher und sitzen gemütlich in den Restaurants.
Den Rest des Tages verbringen wir an unserer Badebucht!. Ja genau, von unserer Unterkunft direkt am Meer können wir zwischen 3 Stränden wählen. Wir entscheiden uns für den kleinsten, den wir ganz für uns allein haben.
Der Tag endet mit einem traumhaften Sonnenuntergang auf unserer Terrasse. Himmlisch!
Cagliari
Gut eine Fahrstunde von Villasimius entfernt, liegt die größte Stadt Sardiniens. Wir beginnen unsere Erkundungstour an der Markthalle „Mercato Civico di San Benedetto“ und parken dafür im Parkhaus auf der Via Sant’Alenixedda, wo wir für eine Stunde parken 0,70 Euro bezahlen. Der Markt hat von Mo bis Sa von 7 bis 14 Uhr geöffnet. Auf 2 Etagen findet man frische Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse, Käsetheken und Bäckereien.
Um die Altstadt Cagliaris zu erkunden, könnte man den Parkplatz wechseln (einen großen Parkplatz gibt es am Hafen), wir allerdings entscheiden uns dazu, von der Markthalle zu Fuß weiter zu gehen. Es geht hinauf zum Castello, wie die Altstadt Cagliaris genannt wird. Wir erreichen sie über den Torre di San Pancrazio, einen Turm der alten Befestigungsanlage. Für 4 Euro kann man ihn besteigen.
2009 haben wir Cagliari schon einmal mit dem Kreuzfahrtschiff besucht und können uns erinnern, dass man bereits von der höher gelegenen Altstadt einen schönen Blick auf die Stadt hat. Bei 28 Grad sparen wir uns also den Aufstieg. Die Porta Arsenale ist der Eingang zur Cittadella dei Musei, einem Kulturkomplex in dem unter anderem das Archäologische Museum untergebracht ist.
Wir schlendern durch die engen Gassen und erreichen eine Aussichtsterrasse.
Weiter geht es zur Kathedrale Santa Maria aus dem 13. Jahrhundert. Neben der Kirche befindet sich der Palazzo Viceregio, einst Sitz des Vizekönigs Sardiniens, heute der Stadtverwaltung. Im Empfangsbereich können Fresken besichtigt werden.
Wir lassen uns durch die malerischen Gassen mit ihren kleinen Geschäften und Cafés treiben.
Dann erreichen wir die Aussichtsterrasse der Bastione San Remy – ein Highlight der Stadt!
Wir laufen zurück zum Porta Arsenale und verlassen die historische Altstadt über die Viale Buon Cammino mit den fliederfarbenen Palisanderbäumen.
Unser Weg führt uns zum Amphitheater Romano. Es stammt aus dem 2. Jahrhundert und ist von der Straße gut einsehbar. Man soll es von täglich von 10-19 Uhr besichtigen können. Bei unserem Besuch hatte es jedoch geschlossen.
Wir biegen ab in die Via Sant’Ignazio da Lacon, wo sich der Botanische Garten befindet, der für 4 Euro besichtigt werden kann. Für mich als Pflanzenfreund eher untypisch, sehe ich von einer Tour ab, weil mich der Garten von außen schon nicht sonderlich anspricht.
Vorbei an der Chiesa di San Michele laufen wir zum Piazza Yenne.
Am Piazza Yenne befinden sich viele Restaurants. Von hier führt der Largo Carlo Felice, gesäumt mit Palisanderbäumen, hinab zum Hafen.
Über die Via Giuseppe Manno (leider haben in der Zeit von 13 bis 16/17 Uhr die Geschäfte geschlossen) gelangen wir zur Bastione San Remy. Hier schließt sich der Kreis.
Wir folgen der Einkaufsstraße Via Giuseppe Garibaldi, die am frühen Nachmittag auch etwas ausgestorben wirkt.
Die Via Ottone Bacaredda führt uns zurück zur Markthalle und dem Parkhaus. Gegenüber der Markthalle entdecken wir das Rustico Il Panino. Bei frisch zubereiteten Paninis geht unsere Tour zu Ende und wir sind bereit für den Strand.
Auf der SP17 zwischen Cagliari und Villasimius haben wir nach dem schönsten Strand gesucht. Unsere Wahl ist auf die Spiaggia di Solanas gefallen. Im Mai waren wir hier fast allein. Das dürfte in der Hauptsaison anders sein.
Wir besuchen Cagliari ein zweites Mal; diesmal am Abend und sind völlig überrascht. In den kleinen Gassen zwischen der Via Giuseppe Manno und der Via Roma herrscht reges Treiben. Die Menschen sitzen draußen, genießen ihre Essen und alle Geschäfte haben geöffnet.
Costa del Sud
Heute wollen wir die Costa del Sud (Südküste) erkunden. Von unserer Unterkunft in Villasimius fahren wir gute 2 Stunden bis nach Teulada, wo die SP71, die schönste Küstenstraße der Insel, beginnt und 40 km weiter in Pula endet. Das Panorama ist wirklich atemberaubend!
Eine kleine Stichstraße führt zum Malfatano Beach. Dort entdecken wir mit dem Restaurant am Strand eine wahre Perle. Die nette Bedienung erklärt uns die kleine Karte.
Wir entscheiden uns für Spaghetti Bottarga (Meeräschen) und Fregola sarda mit Fisch und Meeresfrüchten. Es ist ein Traum und genau so, wie man sich den perfekten Sardinienurlaub vorstellt. Direkt am Meer lassen wir uns die typisch sardischen Gericht mit frischem Fisch schmecken.
Wir genießen unsere Fahrt und die beeindruckende Landschaft. Vorbei an kleinen Stränden und dem Capo Spartivento zu dem Wanderwege führen, erreichen wir die feinen Sandstrände in Chia die sich perfekt für eine Abkühlung eignen. Hier steht der Torre di Chia, der eine tolle Aussicht bietet.
Weiter geht es nach Pula. Dort steuern wir die Landzunge Nora an. Wir parken auf einem Parkplatz, wo sich auch ein Strand und Bars befinden. Wir laufen zur archäologischen Zone. Hier kann man Ruinen einer alten Römersiedlung besichtigen. Der Eintritt kostet 5,50 Euro und zu jeder vollen und halben Stunden starten 90-minütige Touren in italienisch und englisch durch das Gelände, das man leider nicht auf eigene Faust erkunden kann. Uff, obwohl ich zwischen all den Stränden gerne auch mal ein bisschen Kultur genossen hätte, ist mir eine 90-minütige Führung jetzt zu lang und zu schwerfällig. Wir entscheiden uns also dagegen, schauen uns noch die Kirche Sant’Efisio an und fahren weiter nach Sarroch in die Eisdiele „The Delicious“.
Mit einem leckeren Eis geht unser Tag an der Costa del Sud zu Ende.
Parco di Sette Fratelli
Abwechslung vom Strand gefällig? Nördlich von Villasimius liegt das Naturschutzgebiet Parco dei Sette Fratelli (Park der sieben Brüder). Über die SS125 südwestlich kommend, erreichen wir den Eingang zum Park. Hier befindet sich eine Forst-Station und auf einer Karte sind die Wanderungen, die zwischen 20 Minuten und 4,5 Stunden betragen, eingezeichnet. Mit etwas Glück trifft man auf den Sardischen Hirsch. Weitere Infos gibt es hier.
Im Anschluss folgen wir der SS125 weiter in nördliche Richtung. Sie wird zu einer kurvenreichen Bergstraße mit wunderbaren Aussichten.
Über die SS125 geht es dann wieder südlich, vorbei an Castiadas. Zur Abkühlung nach der Wanderung bietet sich ein Stopp am Strand der Costa Rei an.
Insel San Pietro
Unsere Zeit im Süden Sardiniens geht zu Ende. Von Villasimius aus nehmen wir die SS125 und ab Cagliari die SS130 um den Industriehafen Portovesme im Südwesten zu erreichen. Hier startet die Fähre nach Carloforte auf der Isola di San Pietro, die auch als Thunfisch-Insel bekannt ist. Da wir nicht nur die Inselhauptstadt Carloforte, sondern auch die 51 Quadratkilometer große Insel erkunden wollen, nehmen wir das Auto mit. Für 2 Personen und einen Pkw zahlen wir 43,60 Euro.
Nach einer 40-minütigen Überfahrt erreichen wir Carloforte. Das Auto stellen wir zunächst auf den Parkplatz und schlendern durch die Innenstadt mit den bunten Häuserfronten und den mit Wimpeln geschmückten Gassen.
Die Suche nach einem Restaurant zum Lunch gestaltet sich etwas schwierig. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass an jeder Ecke Thunfisch-Gerichte angeboten werden. Letztendlich haben aber ein Großteil der Restaurants geschlossen. Schließlich werden wir aber doch fündig und genießen hausgemachte Pasta mit Thunfisch, Tomaten und Pesto.
Wir ziehen mit dem Mietwagen los, um die Insel zu erkunden. Sie ist hügelig und wirkt etwas verlassen. Der Großteil der 6.000 Bewohner lebt in Carloforte. Unser erstes Ziel ist die Punta delle Colonne mit den aus dem Meer herausragenden Felsnadeln. Das Wetter meint es heute leider nicht so gut mit uns. Und die etwas düstere Stimmung passt zu den steil hinabfallenden Klippen.
Einen weiteren Stopp legen wir an der westlichsten Spitze der Insel ein, am Capo Sandalo, mit seiner schroffen Küste.
Wir machen noch einen Abstecher in den Norden der Insel nach La Tonnara. Hier stehen die Reste einer alten Thunfisch-Verarbeitungsfabrik. Dann geht es zurück nach Carlaforte. Da kein Badewetter herrschte, haben wir nicht groß auf Strände geachtet. Einige kleinere haben wir entdeckt, größtenteils ist die Küste aber felsig.
Zurück in Carloforte lassen wir uns noch ein Eis schmecken, während wir auf unsere Fähre warten. Wir haben nicht das Gefühl, dass wir hier mehr Zeit gebraucht hätten. Die Insel ist für einen Tagesausflug gut geeignet.
Zurück auf dem „Festland“ lassen wir den Süden Sardiniens hinter uns und steuern das 2 Autostunden entfernte Santa Caterina di Pittinuri im Westen Sardiniens an.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Sardinienhaus.com.
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