Nach einem gelungen Start und zwei schönen ersten Tagen im Süden des Krüger Nationalparks kommen wir in Hazyview an. Hier haben wir uns für das Perry’s Bridge Hollow entschieden, ein 4-Sterne-Boutique-Hotel. Die Anlage ist sehr schön gestaltet mit Springbrunnen, Akazien, Feigen- und Affenbrotbäumen. Die großzügigen Zimmer im Kolonialstil sind in Bungalows untergebracht. Das Bett steht in der Mitte des Raums, eine eigene Veranda und eine Außendusche warten auf uns. Von Hazyview aus werden wir über das Numbi und Paul Kruger Gate den südwestlichen Teil des Parks erkunden. Das Phabeni Gate hat wegen Schäden an einer Brücke leider geschlossen.


Am Abend gehen wir zum Shangaan River Club im Nachbarhotel Hippo Hollow Country Estate. Zunächst gibt es eine Vorstellung mit traditionellem Tanz und Gesang. Die Art kommt uns bekannt vor. Als wir im Vorjahr in Kapstadt die Kinder im Township Khayelitsha besucht haben, wurde ähnlich gesungen und getanzt. Hier kommen noch klassische Kostüme und Akrobatik dazu. Im Anschluss erwartet uns ein ausgefallenes Büfett. Krokodil, Kudu, Warzenschwein und vieles mehr kann man probieren.

Shangaan River Club, Hazyview

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, denn die Tagesaufgabe besteht darin Löwen zu finden. Wir haben an unseren ersten zwei Tagen im Krüger Nationalpark schon unglaublich viele Tiere gesehen. Von den Big Five fehlt uns nur noch der Leopard. Löwen haben wir zwar auch schon entdeckt, allerdings nur schlafend unter einem Baum. Ein bisschen mehr Action wäre nicht schlecht. Um 5:30 Uhr öffnet das Numbi Gate, um 6:20 Uhr kommen wir an und müssen dann eine volle Stunde in der Schlange stehen, bevor wir den Park befahren dürfen. Man mag sich gar nicht vorstellen, wieviel hier in der Hauptsaison los ist. Leicht genervt, weil jetzt die Sonne schon recht hoch steht und die Tiere sich nicht mehr viel bewegen werden, starten wir.

Sonnenaufgang auf dem Weg zum Numbi Gate

Schnell sehen wir Giraffen und Elefanten. Einer von ihnen bewirft sich mit Matsch. Wir verlassen die asphaltierte Straße und biegen auf die Schotterpiste, um den Aussichtspunkt Siphampanane an einer Wasserstelle zu erreichen. Hier gucken ein paar Hippos aus dem Wasser. Wir entscheiden uns dazu, hier unser Lunch-Tüte zu plündern, die uns das Hotel mitgegeben hat.

Giraffe im Krüger Nationalpark


Wir fahren weiter nach Skukuza. In dem kleinen Dorf sind Unterkünfte und Shops untergebracht. Eine Karte verrät uns, wo Löwen gesichtet wurden, also machen wir uns weiter auf die Suche. Zunächst werden wir durch andere Autos auf Wildhunde aufmerksam, die unter einem Baum ihren Mittagsschlaf halten. Wir schauen ein paar Affen zu und stellen fest, dass der Krüger Nationalpark auch dann schön ist, wenn sich eine Zeit lang mal keine Tiere zeigen.

Wildhund im Krüger Nationalpark


Durch einen netten Hinweis finden wir tatsächlich drei Löwen unter einem Baum. Glücklicherweise liegen sie nicht einfach nur flach am Boden, sondern sind gut zu sehen und auch ziemlich nah. Und das ist der Vorteil, wenn man den Park mit dem eigenen Auto erkundet, man kann so lange bleiben wie man möchte. Die Jeeps mit Gästen kommen nur kurz für Fotos vorbei und fahren schnell weiter, während wir die Tiere eine ganze Weile beobachten.

Löwin im Krüger Nationalpark


Nachdem wir uns sattgesehen haben und die Hitze uns langsam zusetzt, ruft der Pool. Wir steuern das Paul Kruger Gate an, um dann zurück nach Hazyview zu fahren. Doch wir bleiben nicht lang allein, ein tapsiger Elefant, Warzenschweine, Giraffen und ein Nashorn kreuzen unseren Weg.

Tapsiger Elefant


Puuh, das konzentrierte Suchen nach Tieren ist ganz schön anstrengend, denken wir so, als wir uns in den Pool fallen lassen und danach auf den Liegen entspannen. 🙂

Pooltime, Perry’s Bridge Hollow Boutique Hotel

Dinner gibt es im zum Hotel gehörenden Kuka Café. Das Filet ist ausgezeichnet, ebenso wie das köstliche Frühstück am nächsten Morgen!

Filetsteak im Kuka Café


Einen Termin haben wir in Hazyview noch. Unweit vom Perry’s Bridge Hollow Hotel ist der Elefantenflüsterer (Elephant Whispers) zu finden. In der Auffangstation leben Elefanten, die aufgrund von Überpopulation in den Game Reserves getötet werden sollten. Hier lernen die schlauen Tiere verschiedene Kommandos und der Besucher bekommt die einmalige Möglichkeit, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten und erklärt zu bekommen. Ich persönlich fahre lieber in den Krüger Nationalpark und schaue mir die sensiblen Dickhäuter in ihrer natürlichen Umgebung an.


Wir setzen unsere Tour fort und fahren weiter nördlich ins private Manyeleti Game Reserve. Nach vier doch recht anstrengenden Tagen im Krüger Nationalpark in denen wir noch selbst fahren mussten, wird es jetzt Zeit für Luxus, Entspannung und geführte Game Drive Safaris im offenen Geländewagen. Darüber kann man bald hier lesen.

Übrigens, von Hazyview aus kann man in einer guten halben Autostunde die Stadt Graskop erreichen, wo die Panorama Route beginnt. Die Rundtour bietet mehrere Stopps mit beeindruckenden Bergmotiven und Weitsichten bis nach Mosambik. Wir befahren die Strecke allerdings erst am Ende unseres Krüger Park Abenteuers in einer Woche.

Wichtige Infos

Achtung, in der Hochsaison (November bis Februar) kann es zu langen Wartezeiten an den Gates kommen. In seltenen Fällen wir der Park gesperrt, wenn eine bestimmte Besucheranzahl erreicht ist. Auch tummeln sich dann viele Autos um ein Tier. Aus diesem Grund haben wir unseren Besuch auf März gelegt und mussten dennoch am Morgen beim Numbi Gate eine Stunde anstehen. Beim Einfahren in den Park werden die Personalien aufgenommen und die Reisepässe müssen vorgezeigt werden. Der Eintritt kostet 280 Rand (18 Euro) pro Person und Tag. Weitere Infos (auch in deutsch) gibt es auf der offiziellen Homepage: https://www.sanparks.org/parks/kruger/

Fazit

Hazyview ist ein guter Ausgangspunkt für Fahrten in den Krüger Park mit dem eigenem Auto. Mit Shangaan River Club, Elefantenflüsterer und Restaurants ist der Ort eher touristisch und nicht so naturbelassen wie Marloth Park im Süden. Wer also selbst mit dem Auto in den Park fahren möchte, ein bisschen Unterhaltung sucht und auf den Komfort eines 4-Sterne-Hotels nicht verzichten möchte, ist hier richtig.

Vorbereitungen

Über Malaria-Prophylaxe, Mückenschutz, Impfungen und die richtige Kleidung habe ich hier einen gesonderten Beitrag geschrieben.

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