Nach der Premierenkreuzfahrt der Norwegian Escape in Hamburg geht es mit dem Flieger nach London. Wir machen einen kurzen Roadtrip entlang der Küste Südenglands, um dann in vier Tagen in Southampton wieder auf die Escape zu gehen. Auf unserer Liste stehen die Seebäder Eastbourne und Brighton; außerdem wollen wir Beachy Head (den größten Kreidefelsen Großbitanniens) und Stonehenge besuchen. Starten werden wir in der Stadt Canterbury in der Grafschaft Kent. Sie liegt südöstlich von London und ist in einer 90-minütige Autofahrt zu erreichen.
Für unsere Südengland-Tour haben wir uns ganz besondere Unterkünfte herausgesucht. In Canterbury ist unsere Wahl auf das ABode Hotel in der mittelalterlichen Altstadt gefallen. Ein wunderschönes 4-Sterne-Boutique-Hotel zentral gelegen, direkt in der Fußgängerzone. Die Anfahrt durch die kleinen Gassen und dann auch noch im Linksverkehr ist etwas abenteuerlich. Dafür bekommen wir aber schon einen ersten Eindruck vom schönen Stadtkern mit seinen kleinen britischen Stadthäuschen.
Im Hotel angekommen, werden wir sehr freundlich empfangen und zum Parkplatz dirigiert, während unser Gepäck schon aufs Zimmer gebracht wird. Das ABode ist in einem alten Fachwerkhaus untergebracht, welches schön erhalten geblieben ist, während eine moderne Einrichtung integriert wurde. Ein toller Mix!
Genauso verhält es sich auch in unserem Zimmer im 3. Stock. Da unsere Koffer schon oben sind, laufen wir. Kleine verwinkelte Wege und Treppen führen uns hinauf und uns kommt in den Sinn, dass man hier sicher gut Verstecken spielen kann. Unter uns knarren die Stufen der alten Holztreppen. Das Zimmer ist sehr geräumig, was ich beim Anblick der Hotelfassade gar nicht erwartet hätte. In der Mitte dominiert ein großes Bett, davor ein schönes Ledersofa. Auch hier wurde der Charme des alten Gebäudes mit den Holzdielen erhalten. Auf dem Schreibtisch wartet ein Präsentkorb mit Produkten aus der Region. Das offen gestaltete Badezimmer mit freistehender Badewanne ist nur durch eine Glaswand abgetrennt. Nur zum WC und zur Dusche gibt es eine Tür.
Es ist spät geworden. Einer Empfehlung des Hotels folgend, essen wir in The Old Brewery Tavern, einem alteingesessenem Restaurant gleich um die Ecke. Wir entscheiden uns für eine gemischte Vorspeisenplatte mit britischen Spezialitäten. Es gibt Schottische Eier, Garnelen- und Krabbensalat, Makrele, Schweinshaxen-Terrine, Ziegenkäse und dazu frisches Brot. Alles schmeckt ganz ausgezeichnet und macht den Start in unseren Südengland-Aufenthalt perfekt.
Als Hauptgang gibt es Ente und Lamm. Meine Ente ist zart und knusprig gebraten!
Eigentlich sind wir satt, aber wir müssen noch einen Nachtisch probieren. Es gibt Kokos-Panna Cotta und Eton Mess, ein traditionelles englisches Dessert. Eine Mischung aus Erdbeeren, Sahne und Baiser. Göttlich! Schon wegen des Essens hat sich der Weg nach Canterbury gelohnt!
Guten Mooooooorgen! Es ist Oktober in England und die Sonne kitzelt uns aus dem Bett; wie untypisch. Absolut britisch dagegen ist unser Frühstück. Mit einem Full English Breakfast starten wir in den Tag.
Dann geht es los, die Stadt erkunden. Das Abode Hotel liegt direkt in der Fußgängerzone High Street. Von der mittelalterlichen Altstadt mir ihren schmalen, schiefen Häuschen sind wir schnell verzaubert.
Zuerst steuern wir die Kathedrale von Canterbury an. Die zum Weltkulturerbe gehörende Kathedrale im Gotikstil mit ihrem 75 m hohen Turm Bell Harry wird allerdings erst richtig sichtbar, wenn man 10,50 Pfund Eintritt zahlt. Das Geld ist gut investiert, denn die Anlage ist großzügig und es gibt neben der Kathedrale das angrenzende Kloster zu besichtigen. Wir entscheiden uns für zusätzliche 5 Pfund pro Person für eine geführte Tour. In 90 Minuten führt uns Barbara mit viel Enthusiasmus durch die Kirche, den Chapter Room, erklärt uns die Details der zahlreichen Fensterbilder und wir bekommen einen Eindruck davon, wie hier früher die Mönche gelebt haben. Als wir den Martyrdom erreichen, in dem Erzbischof Thomas Beckett im Jahre 1170 ermordet wurde, ist sie sichtlich ergriffen. Eine interessante Tour in der man unheimlich viel über die Geschichte der Kathedrale und die Gegend lernt.
Der unerwartet lange Kathedralen-Besuch hat uns Zeit gekostet. Eigentlich wollten wir noch eine Bootstour entlang der Stour machen, um die Weberhäuser zu sehen und zu den Canterbury Tales gehen. Schriftsteller Geoffrey Chaucer hat Erzählungen über Pilger auf dem Weg nach Canterbury geschrieben, die hier visuell nachgestellt werden. Stattdessen schlendern wir nur noch ein bisschen durch die Gassen der Altstadt, futtern frisch kandierte Erdnüsse und stellen fest, dass wir noch einmal nach Canterbury kommen müssen.
Jetzt allerdings ruft die Küste: Wir fahren weiter nach Eastbourne.
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