Der Krüger Nationalpark ist ein absolutes Highlight unserer Südafrika-Rundreise. Mit dem Besuch in der exklusiven Tintswalo Safari Lodge krönen wir unser Safari-Abenteuer und nehmen unvergessliche Urlaubsmomente mit nach Hause:
Von Hazyview erreichen wir in zwei Autostunden das Gate zum Manyeleti Private Game Reserve, das ohne Zäune im Westen an den Krüger Nationalpark grenzt. Schon seit Monaten freuen wir uns darauf, in den kommenden drei Tagen den Luxus der 5-Sterne Tintswalo Safari Lodge genießen zu dürfen.
Vom Gate erreicht man die Lodge über eine 8 km lange nicht asphaltierte, aber gut befahrbare Straße. Am Parkplatz werden wir herzlich mit feuchten Tüchern empfangen und während unser Gepäck ausgeladen wird, genießen wir auf der Terrasse unseren Willkommensdrink.
Die Lodge befindet sich mitten in der Wildnis, weshalb wir gleich zu Beginn Sicherheits-Instruktionen bekommen. Jedes Tier, das im Krüger Park lebt, könnte uns theoretisch besuchen. Regelmäßig zieht es Elefanten zur Wasserstelle an der Lodge.
Dann werden wir über Holzstege zu unserer Explorer-Suite geführt. Die Chalets sind nach bekannten Entdeckern benannt. Wir beziehen die Livingston Suite; sie ist großzügig und im Stil der Kolonialzeit dekoriert. In der Mitte steht ein großes geschmücktes Bett, das von einem Moskitonetz überspannt ist. In den riesigen Sesseln, habe ich mich schon im Tintswalo at Waterfall bei Johannesburg wohlgefühlt. Hier zeigen sie auf die Terrasse mit eigenem Pool und die afrikanische Wildnis. Wie muss es sich anfühlen, wenn Elefanten vor diesem Pool stehen? Traumhaft ist auch das wunderschöne Badezimmer mit freistehender Badewanne, einer Innen- und Außen-Dusche.
Vor unserem ersten Safari Drive am Nachmittag genießen wir einen leichten Lunch im Freien, beobachtet von einem kleinen Springbock.
Wir erkunden noch ein bisschen die Lodge. Alle Gebäude sind über Holzstege verbunden. Insgesamt gibt es nur 7 Suiten, was für eine ganz persönliche und ruhige Atmosphäre sorgt. Die Chalets sind nicht in Sichtweite der anderen. Die Bücherei mit dem dicken Ledersofa und dem offenen Blick in den Busch wird ganz schnell mein Lieblingsplatz.
Und dann brechen wir zum ersten Safari Drive auf, unwissend was für ein Abenteuer uns erwarten wird. Der Jeep ist nicht vollgeladen. Wir sind gerade einmal 4 Gäste, was sehr angenehm ist. Mit unserem Tourguide Andrew und dem Tracker Simon kann man nur schnell warm werden. Beide sind supersymphatisch, lustig und absolut enthusiastisch. Wie wir bald merken, verstehen die beiden ihr Handwerk, schnell sind die ersten Tiere gefunden und Andrew versorgt uns mit vielen Infos.
Wir beobachten Büffel, Antilopen und Nashörner bevor Andrew über Funk die Mitteilung bekommt, wo sich ein Rudel Wildhunde aufhält. Es ist etliche Kilometer entfernt, aber da die Hunde nur selten zu finden sind, gibt Andrew Gas und wir düsen los.
Der Weg lohnt sich. Als wir ankommen liegen tatsächlich 16 entspannte Wildhunde auf einer großen Freifläche und sind wunderbar zu beobachten. Wir stehen hier eine ganze Weile mit dem Jeep und lauschen Andrews Erzählungen. Dabei erfahren wir auch, wie schnell und brutal diese Tiere jagen.
Plötzlich eröffnet uns Andrew, dass er eine ganz tolle Idee hat. Was könnte das sein? Er packt sein Jagdgewehr aus und erklärt, dass wir aussteigen und uns zu den Hunden setzen. Ja klar! Nein warte, echt jetzt? Oh Gott, der meint das ernst! Tracker Simon übernimmt das Steuer, fährt uns in das Rudel und wir steigen tatsächlich aus und setzen uns auf den Boden.
Ich bin voller Angst und mein Herz schlägt wie verrückt! Aber auf dieses Abenteuer verzichten? Niemals! Simon setzt den Jeep zurück und jetzt gucken uns 16 Wildhunde an. Es sind die jungen Hunde, die neugierig auf uns zukommen und uns beschnuppern. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass man sich plötzlich mit diesen wilden Tieren auf Augenhöhe befindet. Wenn sie uns zu nah kommen, scharren wir mit den Füßen auf dem Boden und sie gehen ein Stück zurück. Mehrmals fragt mich Andrew ob ich okay bin. Er merkt mir meine Angst an, gleichzeitig freut er sich über meine großen Augen.
Irgendwann haben sie genug geschnüffelt und wir sind wohl als Teil des Rudels akzeptiert. Wir sitzen noch eine Weile. Als wir wieder in den Jeep steigen, schnüffeln sie da, wo wir gesessen haben und laufen dann dem Jeep hinterher. Was für ein Erlebnis! Ich weiß nicht, ob ich schon jemals so voller Adrenalin gewesen bin. Die Mischung aus Angst und Aufregung wird mir immer in Erinnerung bleiben und so nehme ich schon nach dem ersten Game Drive ein unvergessliches Erlebnis mit nach Hause!
Zeit für eine Pause – mit Soda und Snacks genießen wir den Sonnenuntergang!
Zurück in der Tintswalo Safari Lodge wartet schon ein mit Kerzen gedeckter Tisch auf uns. Das Dinner ist fantastisch! Ich probiere zum ersten Mal Straußen-Filet, das wunderbar zart ist und köstlich schmeckt.
Im Anschluss werden wir zurück zu unserer Suite geführt. Das Moskitonetz wurde heruntergelassen, die Decken zurückgeschlagen und dann geht es auch schon bald ins Bett. Um 5 Uhr ist Wake-up Call – Zeit für ein neues Abenteuer.
Es regnet am nächsten Morgen, doch wir lassen uns nicht abschrecken und ziehen die dicken Ponchos über. Wir haben eine Mission: Wir wollen einen Leoparden finden! Vorbei an Elefanten und Giraffen entdecken wir Geier in ein paar Bäumen. Ein Hinweis darauf, dass hier ein totes Tier liegt, das vielleicht von einem Leoparden gerissen wurde.
Wir suchen das Gelände ab, können aber nicht jeden Teil mit dem Jeep abfahren, weshalb Andrew entscheidet, dass wir – na klar – mal wieder aussteigen. Der Typ ist echt verrückt – genießt aber seit unserem gestrigen Erlebnis mein vollstes Vertrauen. Als wir gerade ein paar Meter gelaufen sind, ruft Simon, dass wir sofort wieder einsteigen sollen. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Alle springen ins Auto, wir fahren ein Stück und da ist es, ein wunderschönes Leoparden-Weibchen!
Sie bewegt sich geschmeidig, ist aber wegen irgendetwas aufgeschreckt. Gut zwei Minuten können wir dem wunderschönen Tier folgen. Damit haben wir unsere Big 5 (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) voll gemacht!
Während wir den Leoparden beobachten, schaut Simon nach, was das Tier so unruhig macht und entdeckt Hyänen, die sich über einen toten Büffel hermachen.
Was für eine Spannung so früh am Morgen. Es wird Zeit für eine Pause und für Simon’s Buschkaffee: heißer Kakao, Kaffee und Amarula ist jetzt genau die richtige Mischung für uns. Lecker! Auf dem Weg zurück zur Lodge wecken noch Giraffen – darunter ein Junges von zwei Jahren – und Zebras, ebenfalls mit Jungtier, unsere Aufmerksamkeit.
Beim Frühstück sitzen wir alle zusammen und können nochmal über den aufregenden Morning Drive reden. Es gibt French Toast mit Bacon, Käse und Honig. Es schmeckt vorzüglich!
Die freie Zeit bis zum Lunch verbringen wir relaxt im großen Sessel und in den Sonnenliegen an unserem Pool. Langsam realisieren wir, dass wir hier etwas Einmaliges erleben dürfen!
Der Lunch ist wieder wunderschön hergerichtet und fällt sehr leicht aus, was mir gut gefällt. Im Anschluss holt uns Andrew für den Nachmittags-Game Drive ab.
Schnell ist eine Herde Elefanten entdeckt und naja ihr könnt euch vorstellen was jetzt passiert. Andrew packt sein Gewehr aus und wir ziehen zu Fuß los, um uns an sie heranzupirschen. Aus 50 Meter Entfernung beobachten wir einen Elefanten beim Fressen. Es ist unglaublich, wie stark diese Tiere sind und mit welcher Leichtigkeit sie dicke Äste abbrechen oder ganze Bäume umstoßen können.
Auch mit dem Jeep kreuzt eine Herde Elefanten unseren Weg, darunter viele junge Tiere. Es macht so viel Spaß sie zu beobachten.
„Gamechanger“ ruft Andrew und wir düsen wieder los zu zwei in der Sonne liegenden männlichen Löwen. Wahnsinn, damit haben wir allein im Manyeleti Private Game Reserve die Big 5 innerhalb von 24 Stunden gesehen!
Zurück in der Tintswalo Safari Lodge gibt es Candle-Light-Dinner im Freien. Ein Traum! Bei den wenigen Gästen werden die Tische über die gesamte Terrasse der Hauptlodge verteilt und man bemerkt die anderen kaum. Wir genießen unser Essen und neben uns liegt die Wildnis.
Schon etwas wehmütig gehen wir in in unser Chalet, die letzte Nacht bricht an. Das Bett ist liebevoll dekoriert, das Wasser in der Badewanne eingelassen.
Am nächsten Morgen brechen wir zu unserem letzten Game Drive auf. Als Erstes entdecken wir Zebras und Giraffen auf dem zur Lodge gehörenden Flugplatz. Wir fahren nochmals zu der Stelle vom letzten Abend, wo wir die Löwen gesehen haben. Auch heute liegen sie noch faul hier herum.
Unweit davon, etwas versteckt in einem ausgetrockneten Flussbett liegen die Löwinnen zusammen mit 10 Cubs. Wow! Es macht so viel Freude den Kleinen beim Herumtollen zuzuschauen. Das kosten wir aus und verbleiben hier eine Weile.
Nach einem Funkspruch geht es auf wilde Verfolgungsjagd mit einem Wildhund. Letztendlich können wir doch einige Minuten einen Blick auf ihn werfen. Rhinos und eine Elefantenherde mit mehreren tapsigen Jungtieren schließen unseren letzten Game Drive ab.
Ein letztes Frühstück auf der Terrasse und dann heißt es Abschied nehmen. 🙁
Unsere Koffer werden zum Auto gebracht und schweren Herzens verabschieden wir uns von Andrew und Simon. Die beiden haben einen außergewöhnlichen Job gemacht! Hotelmanagerin Marissa umarmt mich und jetzt muss ich echt aufpassen, dass nicht die Tränen kullern. Es gibt keinen Grund traurig zu sein, es stehen noch so viele Abenteuer vor uns. Aber die Tage in der Tintswalo Safari Lodge waren einfach magisch! Die Mischung aus Abenteuer, Luxus, einzigartiger Unterkunft, feinstem Essen, netten Menschen kombiniert mit der Wildnis Südafrikas war perfekt! Das macht man nur einmal im Leben und ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass wir hier eine so wunderbare, unvergessliche Zeit erleben durften.
Danke fürs Lesen. Ich freue mich über Kommentare und wenn ihr Lust habt, klickt doch auf meiner Facebook-Seite auf „Gefällt mir“ und folgt mir auf Instagram. Wenn ihr lieber per E-Mail über neue Beiträge informiert werden wollt, könnt ihr hier eure Mailadresse eintragen:
Hi Anja,
wow. Deine Berichte aus dem Kruger National Park sind fantastisch. Toll geschrieben und wunderbare Fotos. Ich fahre nächste Woche auch nach Südafrika und bin schon voller Vorfreude. Jetzt noch mehr, nachdem ich deinen Blog besucht habe ;-). Ich hoffe, ich sehe ebenfalls viele Tiere und kann dann auch so einen tollen Bericht schreiben!
LG, Marc