Wir haben den südlichen Teil der Everglades – der auch von Miami gut zu erreichen ist – erkundet und setzen unseren Florida Roadtrip fort in den nördlichen Teil der großen Sumpflandschaft. Von Homestead aus fährt man 1,5 Stunden auf der U.S. Route 41 die an Obstplantagen und Gärtnereien vorbeiführt nach Everglades City. Die Hotelauswahl hier ist nicht sonderlich groß. Wir übernachten im etwas außerhalb gelegenen Port of the Islands Resort. 15 Meilen vor unserem Ziel kommen wir noch am kleinsten Post Office der USA vorbei.
Das Hotel liegt direkt an einem kleinen Hafen, von dem Boote zu Everglades Touren starten. In der riesigen Eingangshalle stehen gemütliche Korbmöbel. Die Hotelzimmer sind in einstöckigen Häusern auf der großen, gepflegten Anlage verteilt in deren Mitte sich ein Pool befindet. Die Zimmer haben sogar eine Küchenzeile. Dank eines Fliegengitters können wir auf der Veranda sitzen ohne von den vielen Mücken zerstochen zu werden.
Nach dem Continental Breakfast ziehen wir am nächsten Morgen los nach Ochopee zu Wootens – einem alteingesessenen Anbieter für Airboat-Touren. $28 zahlen wir pro Person und dann heißt es Kopfhörer auf und ab in die „echten“ Everglades! Mit Vollgas geht es durch Sumpf, hohes Gras und Mangroven. Dabei werden wir von Wildvögeln begleiten und entdecken einen riesigen Alligator am Wasserrand. Neben dem Fahrspaß lernen wir sogar noch ein bisschen, denn der Guide gibt etliche Erklärungen zur Tier- und Pflanzenwelt.
Wootens bietet neben Airboat-Touren auch Swampbuggy-Fahrten an. Mit sonderbaren Gefährten, die in Deutschland wahrscheinlich nicht durch den TÜV kommen würden, machen wir eine holprige Fahrt durch das Big Cypress National Preserve. Von unserem Hochsitz aus haben wir einen ganz besonderem Blickwinkel. Unser Tourguide ist ein richtiges Original, erklärt viel, macht Späße und man merkt an seinen Erzählungen, dass die Everglades sein zu Hause sind.
Von Wootens fahren wir nach Everglades City. Im Gulf Coast Visitor Center besorgen wir uns Tickets für eine Bootstour durch die Ten Thousand Islands. Eigentlich wollten wir ins Sweet Mayberry’s Café, aber das hat sonntags leider geschlossen. Da wir noch etwas Zeit haben, fahren wir auf die 3 Meilen entfernte Insel Chokoloskee. Wir setzen uns in den gemütlichen Garten des Havana Cafés und lassen uns die Sandwiches schmecken. Zum Nachtisch wird uns der hausgemachten Flan empfohlen. Lecker!
Zurück am Gulf Coast Visitor Center besteigen wir mit Windjacke und Mückenspray bewaffnet das Boot um die Ten Thousand Islands zu erkunden. Die Inselgruppe besteht aus vielen kleinen, unberührten Inseln, die zum großen Teil mit Mangroven bedeckt sind. Neben der wundervollen Kulisse gibt es noch eine artenreiche Tierwelt zu entdecken.
Wir sehen Pelikane, Adler und sogar Rosalöffler, die eher selten gesichtet werden. Nach einer Weile gesellen sich Delfine zu uns, die einen Heidenspaß daran haben, durch die Wellen zu springen, die der Außenbordmotor erzeugt. Leider ist das Wetter schon den ganzen Tag bewölkt und so wird es für uns keinen romantischen Sonnenuntergang geben. Dennoch bleibt die Bootstour in der einmaligen Natur ein traumhaftes Urlaubserlebnis. $37 pro Person haben wir für die 90-minütige Fahrt gezahlt. Mehr Infos gibt es hier.
Damit geht für uns das Everglades-Abenteuer zu Ende; unser Florida Roadtrip aber noch lange nicht. Über die U.S. Route 41 fahren wir an die Westküste Floridas und mit Zwischenstopp in Naples nach Fort Myers. Auf Sanibel Island lassen wir die Seele baumeln, sammeln Muscheln, genießen traumhafte Sonnenuntergänge und paddeln durch den Mangrovenwald.
Zusammenfassung
Vier Tage waren wir in den Everglades unterwegs. Zwei Tage im südlichen Teil, den man auch gut in einem Tagesausflug von Miami aus erreichen kann. Dann sind wir nördlich gefahren und haben zwei weitere Tage bei Everglades City verbracht. Wahrscheinlich könnte man es auch in weniger Zeit schaffen. Man muss auf jeden Fall ein Krokodil in freier Natur finden! Das dürfte kein Problem sein, denn wir sind recht schnell beim Anhinga Trail im südlichen Teil fündig geworden. Eine Airboat-Tour ist ein weiteres Muss! Und die Ten Thousand Islands Tour gehört für mich auch zu den Highlights! Unbedingt Mückenspray und Regenjacke einpacken! 🙂
Airboat
ist nicht gleich Airboat. Es gibt die großen Boote, mit mehreren Reihen, die für Gruppen gemacht sind. Mit so einem Boot sind wir bei Wootens gefahren. Man kann hier aber auch auf kleineren Booten private Fahrten durch die Everglades buchen. Die sind dann entsprechend teurer. So eine Tour haben wir 2009 schon an der Ostküste Floridas gemacht. Kleinere Airboat-Touren werden auch direkt in Everglades City angeboten.
Danke fürs Lesen. Ich freue mich über Kommentare und wenn ihr Lust habt, klickt doch auf meiner Facebook-Seite auf „Gefällt mir“ und folgt mir auf Instagram. Wenn ihr lieber per E-Mail über neue Beiträge informiert werden wollt, könnt ihr hier eure Mailadresse eintragen: