26. Mai 2014 – Wir verabschieden uns vom Nordkap und der einzigartigen Landschaft. Jetzt freuen wir uns auf eine fast zweiwöchige Reise durch Norwegen.
In Honningsvåg machen wir Pause und testen das empfohlene Café Corner. Ein bisschen teuer aber sehr lecker! 🙂 Wir sehen ein Hurtigruten-Schiff ablegen und schießen noch ein Abschiedsfoto von den bunte Häuschen vor den rauen Felsen.
Unser heutiges Ziel ist ein Abstecher auf die Insel Kvayøla. In Hammerfest, genauer genommen in dem kleinen Ort Forsøl etwas nördlicher, soll man besonders gut die Mitternachtssonne beobachten können. Wir müssen in Forsøl etwas herumirren, bis wir den perfekten Platz finden. Und zwar folgt man der Fv391 und biegt dann rechts auf die Straße Langbuktveien ab. Nach zwei kleinen Fischereien folgt ein freier Schotterplatz. Dort schlagen wir unser Nachtlager auf und erkunden bei einem Spaziergang noch ein bisschen die Gegend. Ganz in der Nähe befindet sich eine kleine Bucht, die Kjerkegårdsbukta.
Und wir werden mit einer wunderbaren Mitternachtssonne belohnt:
27. Mai 2014 – Wir brechen auf Richtung Hammerfest, auch als nördlichste Stadt Europas bekannt. Das ist genau genommen Honningsvåg, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein. 😉 In Hammerfest interessiert uns vorallem der Meridianstøtten; eine Weltkugel auf einer Grantisäule, als Erinnerung an eine Erdvermessung aus dem 19. Jahrhundert.
Wir folgen der E6 vorbei an Schnee, wilden Flüssen und dem stillen Altafjord. Da der Ort Alta selbst wenig schön sein soll, lassen wir ihn „links liegen“ und steuern den Altafjord Campingplatz an. Wir ziehen uns warm an und grillen. 🙂
28. Mai 2014 – Am nächsten Morgen folgen wir der E6 weiter in Richtung Süden und sind fasziniert von der wundervollen abwechslungsreichen Landschaft. Je nach Höhenlage warten schneebedeckte Felsen oder klares spiegelglattes Wasser in Seen und Fjorden auf uns. Traumhaftes Norwegen! Unser Ziel an diesem Tag ist der Beginn der Lofoten Inselgruppe (ca. 500 km) und wir sehen doch tatsächlich das erste Mal wilde Elche. Leider rennen die scheuen Riesen davon, bevor wir ein Foto schießen können. Das müssen wir noch üben. 🙂
29. Mai 2014 – Wir frühstücken direkt am Wasser. Die Kulisse ist wirklich perfekt: hohe schneebedeckte Berge, klares Wasser umgeben von grünen Wiesen und Wäldern.
Der Plan ist, dass wir die 150 km langen Lofoten entlangfahren und in Moskenes die Fähre nach Bodø nehmen, um wieder aufs Festland zu gelangen. Da wir nicht sagen konnten, wann genau wir die Lofoten erreichen und wie lange wir bleiben wollen, haben wir die Fähre vorab nicht gebucht. Weil wir in der Vorsaison reisen ist das auch kein Problem. In der Hauptsaison wird empfohlen, den Fährplatz frühzeitig zu reservieren. Als Erstes steuern wir das kleine Örtchen Kabelvåg an.
Unser nächstes Ziel ist Henningsvær. Um dorthin zu gelangen, muss man von der E10 abfahren. Eine enge Straße und zwei einspurige Brücken führen zum „Venedig des Nordens“. Wir fanden den Weg „spannender“ als das Ziel. 😉
Und dann machen wir noch einen Abstecher zu den Stränden der Bucht Vikspollen.
Am Abend buchen wir noch die Fähre Moskenes-Bodø für den übernächsten Morgen. Die 4-stündige Fahrt kostet pro Wohnmobil über 250 Euro! Es wäre also eine echte Alternative, die 150 km wieder zurückzufahren und dann über das Festland die 300 km bis nach Bodø zu fahren. Dabei würden wir aber einen wertvollen Tag verlieren, den wir nicht hergeben wollen.
30. Mai 2014 – Ab ins Wikinger Museum nach Borg! Und obwohl – der Vorsaison geschuldet – noch nicht alles geöffnet hatte, ist das Wikinger Museum auf jeden Fall einen Besuch wert. Neben einem kurzen Film im Kino und einer Ausstellung mit Audioguide wird in einem rekonstruierten alten Wikingergebäude das Leben und das Handwerk der Wikinger nachgestellt. Dann kann man noch einen 10-minütigen Weg zum Wikingerschiff laufen, mit dem in der Hauptsaison auch gerudert werden darf.
Mit Zwischenstopp im schönen Fischerdorf Nusfjord, Reine und dem Endpunkt der Lofoten – dem Örtchen Å – kommen wir dann schließlich am Fährhafen in Moskenes an. Dort verbringen wir eine unruhige Nacht zwischen Lkws, bevor es am nächsten Morgen wieder zum Festland geht.
Tschüss Lofoten! Vielleicht kommen wir in 20 Jahren nochmal wieder um uns beim Wandern, Rad- und Kanufahren erneut an deiner wunderschönen Landschaft zu erfreuen und bis dahin wissen wir dann vielleicht auch deine verschlafenen Fischerdörfchen zu schätzen. 😉
31. Mai 2014 – In Bodø angekommen, ist unser erstes Ziel der Gezeitenstrom Saltstraumen. Im Informationszentrum erfahren wir, dass wir eine Stunde warten müssen, um die stärkste Strömung beobachten zu können.
Dann gehts zurück auf die E6 weiter durchs Landesinnere. Es gäbe auch die Möglichkeit, die Küstenstraße Fv18 zu nehmen. Landschaftlich sicher sehenswert würde uns diese Strecke, auch wegen der Fährfahrten, einiges an Zeit kosten. Und wir wollen am nächsten Tag Trondheim erreichen. Ca. 80 km vor Mo i Rana überqueren wir wieder den Polarkreis. Ab jetzt werden die Nächte also wieder dunkler.
1. Juni 2014 – Bei herrlichem Sonnenschein in Trondheim angekommen, parken wir an der Festung Kristiansten und besuchen die kostenlose Ausstellung. Dann gehen wir den Hügel hinab in die Altstadt um den Nidaros-Dom zu besichtigen. Hier werden heute noch die Könige Norwegens gekrönt. Dann gehts die Munkegata entlang am Rathaus, Marktplatz Torget und Stiftsgården vorbei zu den Fischhallen. Leider ist Sonntag und die Geschäfte haben geschlossen, aber die zahlreichen Cafés sind gut besucht. Auf dem Rückweg zur Festung können wir von der Holzbrücke Bybrua einen Blick auf die alten Speicherhäuser werfen.
Das Städte-Sightseeing war eine gelungene Abwechslung zu der vielen Natur der letzten Tage. Dann geht es die E6 weiter Richtung Oppdal. Wir finden den günstigen Campingplatz Magalaupe, direkt am Fluss Svåne gelegen. Und da die Temperaturen jetzt wieder milder werden, können wir abends gemütlich grillen.
2. Juni 2014 – Wir starten am Campingplatz auf der E6 und fahren dann rechts auf die E136. Kurz vor Åndalsnes biegen wir links auf die Rv63 ab, um den Trollstigen zu befahren. Achtung, die Strecke ist meist nur von Mai/Juni bis September befahrbar. Wir haben Glück, bei bestem Wetter können wir mit unseren Wohnmobilen die gut ausgebaute Serpentinenstraße hochfahren. Oben erwartet uns neben der faszinierenden Bergkulisse ein gut ausgebautes Besucherzentrum mit Aussichtspunkten und Spazierwegen zum Wasserfall.
Und dann geht es die Rv63 auch schon weiter zum nächsten Highlight unserer Norwegen-Tour: dem Geirangerfjord! Zwischen Linge und Eidsdal geht es nur per Fähre weiter. Die Rv63 wird ab hier auch Adlerstraße genannt. In den Serpentinen kurz vorm Geirangerfjord gibt es mehrere Haltemöglichkeiten. Und dann können wir ihn das erste Mal sehen! Wunderschön! 🙂
Wir fahren bis zum Örtchen Geiranger und schlendern dort ein bisschen herum. Natürlich ist alles auf die vielen Kreuzfahrt-Touristen ausgelegt. Es gibt etliche Souvenirgeschäfte und kleine, teilweise versteckte Restaurants am Wasser. Aber eigentlich haben wir nur Augen für die unvergleichbar schöne Natur Norwegens. Ganz klar: Hier schlafen wir heute Nacht! Und auch jetzt sind wir wieder dankbar für die Vorsaison. Wir steuern keinen Campingplatz an, sondern finden auf einem kleinen Parkplatz direkt am Ufer Platz für unsere Wohnmobile. Dort genießen wir im Campingstuhl die Aussicht und die Sonnenstrahlen.
3. Juni 2014 – Am nächsten Morgen weckt uns das Signalhorn der MSC Orchestra. Das müssen wir auch mal machen! Mit dem Kreuzfahrtschiff nach Norwegen und durch den Geirangerfjord; dann sehen wir auch die Wasserfälle „Die sieben Schwestern“, „Freier“ und „Brautschleier“.
Das ist wohl die beste Frühstücks-Aussicht auf unserer Reise! Und dann gehts die Rv63 weiter zum Hotel Djupvasshytta. Auf dem Weg dahin halten wir noch einmal an einem Aussichtsplatz. Am Hotel Djupvasshytta angekommen biegen wir links in die Nibbevei. Die Mautstraße führt uns in Serpentinen auf den fast 1.500 Meter hohen Dalsnibba und bietet eine besondere Perspektive auf den Fjord und die umliegenden Berge.
Der Rv15, Rv60, Rv5 und E39 folgend geht es dann Richtung Bergen; zwischen Lavik und Oppedal wieder mit kurzer Fährfahrt. Kurz vor Bergen suchen wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit. Unseren Besuch in Bergen, die Weiterreise durch Norwegen mit Stavanger, der Wanderung auf den Preikestolen, Oslo und Göteborg in Südschweden gibt es im 4. und letzten Teil.
Vielen Dank fürs Lesen! Ich freue mich über Kommentare und wenn ihr Lust habt, werdet doch Fan von meiner Facebook-Seite und folgt mir auf Instagram.
Einfach nur Traumhaft, macht Appetit auf Reisen.
Vielen Dank für die netten Worte. Es ist sehr schön ein Feedback zu bekommen.
Liebe Grüße Anja
Wunderschöner Bericht und Bilder.Da bekommt man Lust zum Reisen.Wir waren letztes Jahr im Mai in Südschweden mit der Insel Öland,auch mit Womo,auch einen Rimor.Das hat uns auch gut gefallen.Aber mal durch bis zum Nordpol wär auch mal was.
LG Etta
Hallo Etta,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Südschweden ist sehr schön! Da fällt mir unser erstes Frühstück in Gränna am Vätternsee wieder ein. Das war ein toller Campingplatz.
Die Tour zum Nordkapp kann ich nur empfehlen. 😉
Viele Grüße Anja
Weiter bis zum Nordkapp sollte es heißen:-))
Das ist ein toller Reisebericht. Die Bilder sind sehr > Gut <..
Danke! 🙂
Ich hatte große Freude euren Breicht zu lesen, da machen die Vorbereitungen für die Reise noch mehr Spaß. Ich stelle mir die Fage: macht es Sinn Fahrräder mit zu nehmen?
Hallo Barbara,
Danke für deinen Kommentar. Ich würde die Räder mitnehmen, wenn Platz ist. Wir haben darauf verzichtet, da wir ja ein Baby dabei hatten. Um vom Campingplatz in die Stadt zu kommen oder um einfach mal die Umgebung mit dem Rad zu erkunden, wäre es sicher sinnvoll. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
Liebe Grüße und viel Freude auf eurer Tour
Anja
Hallo Anja,
Danke für deine Hilfe mit den Rädern und auch für deine guten Wünsche.
Eine Frage hätte ich noch: Sollte man wirklich jede Tankstelle anfahren oder ist es nicht so schlimm wie man es allgemein hört oder aus teilweise älteren Reiseberichten liest? Wie habt ihr das gemacht?
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara, wir hatten auf der Tour nie Probleme mit dem Tanken. Nach meiner Erinnerung gab es ausreichend Tankstellen. Liebe Grüße Anja
Klasse Reisebericht, den wir aufmerksam lesen. Juni 2017 begeben wir uns auf Tour zum Nordkap mit unserem WoMo. Nun grübeln wir echt, ob wir die Fahrräder mitnehmen. War für uns bis zu deinem Reisebericht kein Thema.Ist auch Gewicht bezüglich der Zuladung.
Viele Grüße aus Hessen von Joachim&Kathrin
Hallo Kathrin,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Schön, dass euch der Bericht behilflich ist. 🙂
Ich hätte ein Rad als ziemlich praktisch empfunden und würde es das nächste Mal mitnehmen.
Viel Spaß bei der Vorbereitung und schon jetzt wünsche ich euch eine wunderschöne Reise!
Viele Grüße aus Südafrika nach Hessen, Anja
Hi Anja
Wo habt ihr diese schönen Stellplätze gefunden? Muss man reservieren?
Wir planen nächstes Jahr für mehrere Monate nach Skandinavien zu fahren mit unserem Camper und bin mir noch unsicher wo jeweils übernachten bzw. was bereits vor-planen.
Danke!
Grüsse, Silvan
Hallo Silvan,
nur den ersten Stellplatz in Gränna (Schweden) haben wir vorab reserviert. Den Rest haben wir auf uns zukommen lassen. Bei den Campingplätzen liegen Hefte aus, in denen Campingplätze eingezeichnet sind. Danach haben wir uns ein bisschen gerichtet. Die Hefte gibt es auch in den Tourismus-Informationen.
Ich wünsche euch schon jetzt eine tolle Zeit in Skandinavien!
Viele Grüße, Anja