Mit einem 11-Stunden-Flug beamen wir uns aus der herbstlichen Schweiz in den südafrikanischen Frühling. Es ist September, die Temperaturen liegen im Durchschnitt bei 16 Grad. Mit 7 Regentagen ist zu rechnen. Klar, die Monate Dezember bis März zählen sicher zur beliebteren Reisezeit, aber dennoch gibt es einige gute Grunde, die für eine Reise nach Kapstadt im Herbst sprechen. Ich sag nur Wale, Wildblumenblüte und Festivals.

1. Blütezeit
Wenn in Deutschland die Bäume langsam ihre Blätter verlieren, fängt das Kap an zu blühen. Die einzigartige Fynbos-Vegetation während der Blütezeit zu erleben, ist etwas ganz Besonderes.

Frühling in Kapstadt
Ein Highlight ist die Wildblumenblüte im West Coast National Park. Der 27.500 ha große Nationalpark liegt am Atlantischen Ozean. Schon bei unserer ersten Kapstadt-Reise haben wir den West Coast National Park besucht, der sich 100 km nördlich und somit eine gute Fahrstunde von Kapstadt Downtown entfernt befindet. Im Februar allerdings blieb uns der Zugang zur Postberg Section verwehrt. Der nördliche Zipfel des Parks ist nur im August und September geöffnet, während der Wildblumenblüte.

Flower Season im West Coast National Park
Zur Flower Season beträgt der Parkeintritt 150 statt 75 Rand. Dafür dürfen wir einen Blumenteppich aus gelb und flieder bewundern. Wie bestellt, grasen auf der weitläufigen Fläche Zebras. Zwischen dem Blütenmeer entdecken wir außerdem Antilopen und Strauße.

Die Postberg Section kann auf unbefestigten, aber gut befahrbaren Einbahnstraßen mit dem Auto erkundet werden. Es gibt auch zwei Wanderwege (Ein- und Zwei-Tageswanderungen), die jedoch vorab gebucht werden müssen, da die Personenzahl begrenzt ist.

Für den Besuch während der Flower Season gibt es den perfekten Zeitpunkt, der wahrscheinlich bei Ende August/Anfang September liegt. Ich habe das Gefühl, dass wir Mitte September schon etwas spät dran sind. Man sollte darauf achten an einem sonnigen Tag zu fahren und möglichst zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Die Postberg Section ist bis 17 Uhr geöffnet, was auch ausreicht, da sich die Blüten gegen 16 Uhr schließen. Mehr Infos zum West Coast Nationalpark findet man unter: www.sanparks.org/parks/west_coast/

Hier habe ich ausführlich über unseren ersten Besuch im West Coast National Park berichtet.

2. Walbeobachtung
Zwischen Juni und Dezember zieht es die Riesen der Meere in die Walhauptstadt, wie Hermanus auch genannt wird. Die Hochsaison ist im September und Oktober, wenn bis zu 150 Southern Right Whales die Walker Bay besuchen.

Walker Bay
Hermanus erreicht man in einer 90-minütigen Fahrt von Kapstadt aus. In der Walsaison starten hier mehrmals täglich Whale Watching Touren. Ende September findet dann auch das bekannte Whale Festival statt. Wunderbare Walbeboachtungen haben wir am südlichen Ende der Walker Bucht in Gansbaai und De Kelders gemacht. Hier geht es zu meinen Artikeln über Hermanus.

Southern Right Whale in Hermanus

3. Frühlingszeit ist Festival-Zeit
Die Kapstädter lieben es im Freien zu feiern mit Live Musik und gutem Essen. Und ein Grund findet sich immer. 😉 Wir haben unter anderem das 1. Cape Town Pizza & Pasta Festival besucht.

Wie der Name schon verrät, gibt es hier jede Menge italienische Köstlichkeiten die an Ständen und Food Trucks verkauft werden. Vor unseren Augen wird die Pizza belegt und gebacken und die Pasta mit Muscheln, Lamm oder Chorizo frisch zubereitet. Ein Paradies für Foodies! Dazu gibt es lokale Produkte, wie den leckeren Rooibos-Eistee, der in Kapstadt hergestellt wird. Im Festzelt spielen mehrere Live Bands, Kids tanzen vor der Bühne, die Stimmung ist ausgelassen.

Das Coffee and Chocolate Festival bietet die perfekte Mischung für Süßmäuler und Koffeinsüchtige wie mich! 😉 An den Ständen werden in Kapstadt oder Umgebung produzierte Süßigkeiten angeboten wie z.B. Macarons, Bio-Schokolade und Brittle (Krokant mit Schokolade, Mandeln und Popcorn). Nach dem vielen Süßkram waren wir über die Stände mit herzhaftem Angebot dankbar. Ich habe meinen ersten Coffee in a Cone getrunken und bei einer Barista-Meisterschaft zugeschaut.

Tierisch ging es zu beim Penguin Festival in Simon’s Town, wo rehabilitierte Pinguine wieder in die Wildnis entlassen wurden. Mitzuerleben, wie die 13 kleinen Kerlchen in ihre Freiheit watscheln, war ein tolles Erlebnis. Anschließend fand ein Fest statt, bei dem uns allerdings einmal kurz der Regen überrascht hat.

4. Weniger Trubel
Kapstadt wird als Reiseziel immer beliebter. Im Dezember und Januar, wenn es die Südafrikaner aus dem Norden ans Meer zieht, wird es richtig voll. Das merkt man beispielsweise auf den Märkten. Ein Besuch des Neighbourgoods Market in der Old Biscuit Mill ist im Oktober etwas entspannter als im Dezember.

Neighbourgoods Market, Kapstadt
Übrigens: In und um Kapstadt locken tolle Märkte (meist auch an besonderer Location) mit leckerem Essen, Kunsthandwerk und lebensfroher Stimmung. Einige Märkte haben das ganze Jahr über geöffnet, andere machen eine Winterpause, die aber im September, spätestens Oktober endet.

5. Nebensaison-Preise
Für uns Europäer ist Südafrika, auch in der Hauptsaison, ein günstiges Reiseziel. In der Nebensaison kann man allerdings zusätzlich von den Nebensaison-Preisen profitieren, ein Schnäppchen beim Flug machen oder für das gleiche Geld eine Hotelkategorie höher buchen.

Sonnenuntergang am Signal Hill
Habt ihr noch Tipps für Kapstadt im Herbst, dann postet sie gerne in den Kommentaren. Wenn ihr Lust habt, klickt doch auf meiner Facebook-Seite auf „Gefällt mir“ und folgt mir auf Instagram. Wollt ihr lieber per E-Mail über neue Beiträge informiert werden, könnt ihr hier eure Mailadresse eintragen:

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